Das Buch der traurigen Berufe
Auf der ganzen Welt schuften Tellerwäscher, Bergleute, Putzfrauen, Kassierinnen, Hilfsarbeiter, Bauarbeiter, mies bezahlt und wenig geachtet. Dann gibt es Berufe, die verschwinden, wie der Puppendoktor oder der Verkäufer von Enzyklopädien. Es ist ein zärtlicher Blick, mit dem der preisgekrönte mexikanische Dichter Miguel Maldonado ihren Kosmos in eine schöne, spröde Sprache bringt. Und ganz sicher ist es seine eigene Melancholie, die dieser Poesie den Weg weist. Die Malerin Dietlind Horstmann-Köpper wiederum antwortet der Melancholie des Dichters mit der Energie der Träume, die sie in den „traurigen Berufen“ entdeckt.
Ein wunderbarer Dialog von Bild und Wort.
Die unangenehmen Berufe
Ihr die ihr verstopfte Rohre freiputzt und
Hundekadaver hygienisch einwandfrei verbrennt
die ihr die Statuen von Exkrementen säubert
und nachts in den Geschäften tätig seid
ihr tut sehr nützlichen doch unsichtbaren Dienst
Lasst mich Euch sagen
wenn Wasser ohne Stocken abfließt
wenn ich mir spät ein Fläschchen kaufe
dann denk‘ ich stets an Euch
Weiß aber nicht
was diese Geste wert ist
Miguel Maldonado
.... wurde 1976 in Puebla, Mexiko, geboren. Er war als Kulturattaché in Kenia und als Chefredakteur der Zeitschrift Revuelta tätig und leitet zur Zeit die Zeitschrift UNI. 2006 wurde er mit dem Landespreis „Premio Nacional de Poesía Joven Gutierre de Cetina“ und 2016 mit dem „Premio Nacional de Poesía Joaquín Xirau“ ausgezeichnet. Er schreibt Prosa, Essays – wie sein Buch über Octavio Paz – und Gedichte, u.a. die Sammlung Bestiario 2015. Sein Werk wurde in verschiedenen Anthologien mexikanischer Lyrik publiziert und in viele Sprachen übersetzt, ins Arabische, Chinesische, Englische, Französische, Griechische, Japanische, Portugiesische und Rumänische.
Christiane Quandt
... wurde 1982 in Köln geboren, studierte Übersetzung am FTSK der Universität Mainz und war bis 2015 am Lateinamerika-Institut der FU Berlin tätig. Sie ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift alba.lateinamerika lesen und arbeitet als freie Übersetzerin und Herausgeberin in Berlin. Sie übersetzte u.a. den Roman Das Margeritenkloster von der mexikanischen Autorin Lucero Alanís.
Dietlind Horstmann-Köpper
... wurde 1947 in Schneverdingen geboren. Sie studierte Malerei u.a. in Hamburg, unterrichtete und stellte an vielen Orten in Frankreich, Deutschland und Polen aus. Ihr Werk, das Plastik, Malerei und Zeichnung umfasst, untersucht die Wahrnehmung des Körpers auf der sinnlichen wie seelischen Ebene; sie untersucht ihre Wirklichkeiten, ob von Menschen oder Tieren, ihre Verletzlichkeit wie ihre Vitalität.
↓ spanisch ↓
El libro de los oficios tristes
Miguel Maldonado
... nacío en Puebla, Mexico, en 1976, ha sido diplomático mexicano como agregado cultural en Kenia, jefe de redacción de la revista Revuelta y ahora director de la revista UNI. Fue galardo- nado con el Premio Nacional de Poesía Joven Gutierre de Cetina en 2006 y el Premio Nacional de Poesía Joaquín Xirau en 2016. Escribe prosa, ensayo --como su libro sobre Octavio Paz-- y poemas, entre otras la colección Bestiario 2015. Además de formar parte de diversas antologías de poesía mexicana, su obra ha sido traducida al alemán, árabe, chino, francés, griego, inglés, japonés, portugués y rumano.
Christiane Quandt
... nació en 1982 en Colonia, estudió traducción en el FTSK de la Universidad de Maguncia y trabajó como profesora asistente en el Instituto de Estudios Latinoamericanos de la FU Berlin. Hace parte del equipo redaccional de alba.lateinamerika lesen y trabaja como traductora y editora libre en Berlín. Tradujo, entre otras, la novela Claustro de la autora mexicana Lucero Alanís.
Dietlind Horstmann-Köpper
... nació en Schneverdingen, Alemania, en 1947. Estudió
Pintura en Hamburgo e impartió clases. Ha tenido exposiciones en Francia, Alemania y Polonia. Su obra incluye Artes Plásticas, Pintura y Dibujo. Su trabajo estudia la percepción del cuerpo a nivel sen- sorial y mental, y las realidades tanto de seres humanos como de animales: su vulnerabilidad y vitalidad.