Dear Excellency Sheich Abdullah Hassan Ibn al-Ġani begannen viele Briefe meines Vaters ...
Ein Tankstellenbesitzer in einem kleinen Dorf in Westfalen folgt seiner persönlichen Leidenschaft und züchtet arabische Pferde. Als endlich sein Wunsch in Erfüllung zu gehen scheint, weil ein Scheich aus dem Yemen anreist, um einige von ihnen zu erwerben, steht alles Kopf. Am Ende ist nichts mehr wie gedacht. Barbara, die zu jener Zeit gerade Abitur macht, erzählt von ihrem eigenwilligen Vater und ihrer Familie, für die es "normal" war, dass Automotoren, Pferde und Dichtung das Leben bestimmten.
Eine große Erzählung über Lebensträume, die sich manchmal als etwas ganz anderes erweisen, als wir denken.
Mit Zeichnungen des syrischen und international anerkannten Künstlers Yaser Safi.
Die Berliner Schriftstellerin Cornelia Becker (mit Wurzeln in Westfalen)
ist bekannt für ihre leuchtende Sprache, das feine Ausloten komplexer seelischer Zustände, ohne zu psychologisieren. Ihre ProtagonistInnen bewegen sich mit einer besonderen Wahrnehmungsfähigkeit durch die Welt, was ihnen das Leben nicht immer einfach, aber reich macht.
In den Geschichten von Cornelia Becker werden Städte und Landschaften, in die ihre Figuren reisen, zu leuchtenden Schauplätzen des Inneren und umgekehrt. Hauchdünn ist die Trennlinie zwischen Fiktion und Realität, die Welten kippeln, die Figuren, oft in sich verschlossen, treten für einen Augenblick aus sich heraus, ein Moment, der alles verändert und ein Schlaglicht auf die seltsame Existenz der Menschen wirft, zwischen Leben und Tod, Sehnsucht und gelebtem Leben.
Cornelia Becker veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, u.a. 2009 MagentaRot, 2011 Eintritt frei. 2014 erschien ihr erster Roman, Die Unsterblichkeit der Signora Vero. Für ihre Arbeiten erhielt sie Auszeichnungen und Stipendien. https://corneliabecker.jimdo.com
Yaser Safi wurde 1976 in Qamishli, Syrien, geboren. Er studierte Bildende Kunst/Grafik an der Universität Damaskus, und schloss dort 1999 mit einem Master of Fine Arts ab. Zahlreiche Ausstellungen im Nahen Osten und Europa folgten; der Künstler wurde zu Biennalen, internationalen Ausstellungen und Soloausstellungen in Damaskus, Beirut, Amman, Kairo, Dubai, Sharqah, Brüssel und Berlin eingeladen. Seine Arbeiten sind in einer Reihe von Museen vertreten, darunter das Damascus Museum for Modern Art, British Museum London, Museum für Islamische Kunst Berlin, Jordan Royal Museum. Yaser Safi lehrte an den Universitäten von Damaskus und gewann den 1. Preis beim Jungen Syrischen Salon für Druckkunst. Zur Zeit lebt er in Berlin, wo er auch in der Galerie SMAC ausstellte. Le Monde publizierte seine Zeichnungen.
In Yaser Safis Arbeiten trifft die genaue Wahrnehmung einer nicht selten brutalen Wirklichkeit auf eine im subversiven Sinne kindliche Kraft der Imagination sein Freude an den Farben verbindet sich mit einer hintergründigen ästhetischen Reflexion. Die Ungebrochenheit seiner künstlerischen Erfindung lotet emotionale Zustände aus und stellt sie diskret in zeitgeschichtliche und kunsthistorische Bezüge, ob bei Neuköllner Jungen, die Fußball spielen, Erinnerungen an Kriegsszenen in Syrien oder durchaus intakten Familienbildern.
Razan Nassreddine wurde 1987 in Damaskus (Syrien) ge- boren. Sie studierte dort Französische Literatur, Darstellende Kunst und anschließend interkulturelle Mediation in Barcelona, Venedig und Montpellier. Seit 2012 lebt sie in Berlin. Sie leitet interkulturelle Projekte, u.a. in Berliner Museen wie dem Pergamon Museum, und tritt selbst als Performerin und Sängerin auf.
Foto von Malte Jaeger
Buchpate ist Dr. Matthias Birkholz
Die Buchpremiere fand am 16.7.2018 um 19: 30 in der Galerie SMAC statt, Linienstraße 155, Berlin-Mitte, mit musikalischer Begleitung von Ahmed Chouraqui, geboren in Valenciennes, Frankreich. Musiker; Gitarre, Oud und Gesang. Seit vielen Jahren Auftritte in unterschiedlicher musikalischer Begleitung auf internationalen Bühnen. Schwerpunkt Jazz, Weltmusik und Gesang. Zahlreiche Aufnahmen mit anderen Musikern auf Platten und CDs. Er hat Stücke zu Literatur geschrieben und sie vertont. Zur Zeit erarbeitet er ein musikalisches Programm mit dem Titel: „Die Nächte von Damaskus“ und Kechou, geboren 1993 in Berlin. Er studiert afrikanische Musik in Kapstadt, Multiinstrumentalist, arbeitet viel mit Loops. Schreibt HipHop-Lyrics. Blog: suedpaprika.de
Reaktionen
der bekannte Journalist und Autor Jamal Tuschik (Blog "Textland") lobt die Erzählung: http://www.textland-online.de/index.php?article_id=153
Die aus Paderborn in Ostwestfalen gebürtige Cornelia Becker nimmt mit der Geschichte von den exotischen Pferden, die ihre Heldin unter katholischen Bauern und Kleinbürgern auf den Geschmack eines anderen Lebens bringen, die LeserInnen ein. Die Sogwirkung wird zum starken Erlebnis. Faszinierend finde ich, wie Becker auf Nebenschauplätzen des Romangeschehens den Prospekt einer Emanzipation ohne Prunk strahlend entstehen lässt.