ich bin die nacht
ist der Titel eines Gedichts der jungen Dichterin Selma Merbaum-Eisinger (eine andere Schreibweise ist Meerbaum). Die Schriftstellerin Susanne Alge hatte mich auf sie gebracht; das Stück wurde 1992 im "Modernen Theater Berlin" uraufgeführt und war im Programm der großen Ausstellung "Jüdische Welten" im Gropius-Bau. Im Jahr darauf wurde die Produktion zur Jüdischen Kulturwoche nach Frankfurt am Main eingeladen.
Ich arbeitete damals am Modernen Theater, dessen Leiterin Ingrid Ernst es sich zur Aufgabe gemacht hatte, nur Stücke udn Texte von Frauen auf die Bühne zu bringen. Ich schrieb und inszenierte dort zunächst szenische Lesungen über Autorin wie Agota Kristof, Irmgrad Keun und Märta Tikkanen, dann das Stück über Selma.
Bühne und Kostüme machte Andrea Bernd aus Wien, sie brachte alles in einem Koffer aus Wien und baute Wände, die sie mit einem Yves Klein Blau bestrich - es sah phantastisch aus. The Klezmatics (mit Tine Kindermann) und Betram Denzel steuerten die Musik bei, ich suchte Schauspieler*innen und Geld zusammen, und wir probten auf dem ziemlich kalten Dachboden des Theaters ...
Die Zeichnung für Programmheft und Plakat, die man oben sieht, machte die Comic-und Grafikkünstlerin Anke Feuchtenberger.
Ich nannte meine Gruppe "Theater Anna Oh." nach Sigmund Freuds Patientin.