Die Schriftstellerin / l' écrivaine Cécile Oumhani
erinnert auf einzigartige Weise - zwischen Essay und Erzählung - an ihre Mutter Madeleine, die die frühen Jahre ihrer Kindheit in Indien verbrachte. Ihr Vater unterrichtete als Beamter des Britischen Kolonialreichs, des "Raj". Wie viele Kinder der Kolonialisten, wurde auch Madeleine mit sieben Jahren zurück nach Schottland geschickt, um dort das Internat zu besuchen. Dieser Bruch wird sie ihr Leben lang begleiten, mit einer unerfüllbaren Sehnsucht nach Indien. In ihren Bildern findet sie ihren eigenen Ausdruck dafür.
Das Kind Cécile erlebt vielerlei Irritationen; so entspricht das Englisch der Mutter nicht dem, das sie in der Schule kennenlernt; sie und ihre Schwester sind Außenseiterinnen. Ihre Mutter, die eine geheimnisvolle Aura des Schweigens mit sich trägt, lebt auf, wenn sie die Briefe der Verwandten aus Kanada erhält oder einen rosafrabenen Kindersari aus dem Schrank holt ... Als erwachsene Schriftstellerin ergründet Cécile, weshalb die Mutter eines Tages aufhörte zu malen - und wie sie als Kind solange darauf bestand, bis die Mutter den Pinsel wieder in die Hand nahm. Sie erkundet, wie ihre eigene Sehnsucht zu schreiben, mit den Farben der Mutter zusammenhingen.
In einer feinen, komplexen Nachdenklichkeit fügt Cécile Oumhani Momente, Fragmente, sinnliche Eindrücke zu einer zutiefst bewegenden Erzählung zusammen.
... se souvient d' une façon singulier - entre essai et narration - de sa mère Madeleine, qui a passé son enfance en Inde. Son père enseignait dans le "raj", et comme beaucoup d`enfants du raj, Madeleine était envoyée en pension en Écosse, à sept ans. Cette rupture l' accompagnera toute sa vie, elle garde une nostalgie énorme pour l' Inde. Dans ses tableaux, elle trouve son expression pour ce désir ...
L' enfant Cécile vit beaucoup d' irritation.
Cécile Oumhani schildert, wie sie als Kind die Melancholie der Mutter erlebte und zugleich ihre Liebe zur Malerei bewunderte, und wie dadurch ihre eigene Sehnsucht, die Rätsel des Lebens zur Sprache zu bringen, geweckt wurde.
... décrit comment, dans son enfance, elle éprouvait la mélancholie de sa mère en même temps qu' elle adorait sa peinture, et comment son désir pour exprimer des secrets de la vie avec ses mots a était évoqué.
Ausgesuchte Bilder von / des tableaux de Madeleine Vigné-Pihilip
sowie einige dokumentarische Fotografien aus Indien (aus dem Archiv der Schriftstellerin) begleiten den einfühlsamen Text und würdigt somit die künstlerische Arbeit von Madeleine Vigné-Philip, die 2004 in Frankreich starb. Madeleine Vigné-Philip malte zeit ihres Lebens, ohne nach Ruhm zu streben. Die Arbeit war ihr weg, mit ihrem fragilen Inneren udn ihren Er-Innerungen in Kontakt zu bleiben. Ihre Anleihen bei expressionistischen und kubistischen Elementen füllte sie mit einer eigenen Sichtweise und der persönlichen Erfahrung eines anderen Farbraums - dem indischen ihrer Kindheit.
Durch das Zusammenspiel von Kunstwerken und literarischem Text wird dieses Büchlein "pocket" zu einem besonders wertvollen Schmuckstück. Das Büchlein ist zugleich der Vorbote für eine größere Publikation, die für den herbst 2024 im bübül verlag geplant ist.
autant que quelques fotos documentaires de l'Inde (de l'archive de l' autrice) accompagnent ce récit sensible et rendent hommage à l' oeuvre de Madeleine Vigné-Philip, morte en 2004 en France.
Stilleben / nature morte, Porträt der Autorin als siebenjähriges Kind / portrait de l' autrice à sept ans
présenté dans "pocket" -une série des petits livres, des bijoux pour la poche - präsentiert in unserer Reihe "pocket" - kleine Schmuckstücke für die Tasche - liebevoll gestaltet wie alles im Bübül Verlag!
Biografien / biografies
Cécile Oumhani ist Lyrikerin und Romanautorin. Sie wuchs zwischen dem Englischen ihrer Mutter und dem Französischen ihres Vaters auf, und bewegt sich schreibend zwischen Frankreich, dem Maghreb und Kanada. Sie ist Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift Apulée und des Parlaments Frankophoner Schriftstellerinnen. 2014 erhielt sie den Prix Virgile für ihr Gesamtwerk. 2024 erscheinen ihr Roman Les tigres ne mangent pas les étoiles (Elyzad, Tunis), Novellen, die sie auf Englisch verfasste, Like Birds Flying In The Sky (Red River, Delhi) und Ma mère et l’ amour de l’ écriture / Meine Mutter und die Liebe zum Schreiben mit Bildern von Madeleine Vigné-Philip (Bübül Verlag Berlin). Auf Deutsch erschien Tunesian Yankee, 2019, in der Übersetzung von Regina Keil-Sagawe.
... est poète et romancière. Elle a grandi entre l’ anglais de sa mère et le français de son père, elle écrit entre la France, le Canada et le Maghreb. Elle est membre du comité de rédaction de la revue Apulée ainsi que du Parlement des écrivaines francophones. Elle a reçu le Prix européen francophone Virgile 2014 pour l’ensemble de son œuvre. En 2024 paraissent son roman Les tigres ne mangent pas les étoiles (Elyzad), ainsi qu‘un recueil de nouvelles écrites en anglais Like Birds Flying In The Sky (Red River, Delhi) et Ma mère et l’ amour de l’ écriture / Meine Mutter und die Liebe zum Schreiben avec des tableaux de Madeleine Vigné-Philip (Bübül Verlag Berlin)
Cécile auf den Spuren ihrer Mutter in Indien / en Inde
Cécile im Polidor, Paris 2023 (Foto: Verlag)
Cécile et sa mère
Madeleine Florence Philip kommt 1920 in Guntur, Indien, zur Welt. Wie Generationen von Kindern des Britischen Kolonialreichs wird sie mit sieben aufs Internat geschickt, nach Schottland. Ihre Schulzeit verbringt sie an der Albyn School in Aberdeen, ihre Eltern sieht sie nur sehr selten. Sie macht ihren Master der Bildenden Künste (Hons) am College of Art der Universität Edinburgh, malt bis an ihr Lebensende (2004) und stellt regelmäßig im Salon des Artistes Français aus. Ihre Bilder signiert sie als Madeleine Vigné-Philip, nach dem Namen ihres französischen Ehemanns.
... est née en 1920 à Guntur en Inde. Comme tant de générations d’enfants du Raj britannique, elle est envoyée en pension en Grande-Bretagne à l’âge de sept ans. Elle reste à Albyn school à Aberdeen, en ne revoyant ses parents que très rarement. Titulaire d’un Fine Art MA(Hons) du Edinburgh College of Art, elle a peint jusqu’à la fin de sa vie en 2004, exposant régulièrement au Salon des Artistes Français des toiles qu’elle signait Madeleine Vigné-Philip, du nom de son mari français.
Madeleine jeune / jung
Übersetzung / Traduction
Verlegerin und Schriftstellerin Tanja Langer übersetzte in engem Kontakt und im Gespräch mit Cécile Oumhani diesen feinen, kleinen Text. Cécile Oumhani verfasste ihn eigens für den Bübül Verlag, in dem im Herbst ein weiteres Buch von ihr erscheint: Ma mére et l' amour de l' écriture / Meine Mutter und die Liebe zum Schreiben. Die Pocket-Ausgabe ist eine eigenständige Publikation vorab.
Tanja Langer wird auf dieser Homepage genügend vorgestellt; sie studierte 1982/83 in Paris an der Sorbonne Französisch und Kunstgeschichte und pflegt seither ihre Liebe zur französischen Sprache. Sie dankt für diese Ausgabe der renommierten Übersetzerin Regina Keil-Sagawe für ihre Lektüre und wertvollen Rat.
Éditrice et écrivaine, Tanja Langer a traduit ce texte délicat en contact étroit avec Cécile Oumhani. Cécile Oumhani a écrit ce récit pour le Bübül Verlag, òu en automn un autre livre paraîtra: Ma mére et l' amour de l' écriture / Meine Mutter und die Liebe zum Schreiben.
Tanja Langer, assez présente sur cette site, a fait des études du français et de l' histoire de l'art 1982/83 à Paris, à la Sorbonne. Depuis, elle tient son lien d' amour avec la langue. Pour cette édition, elle remercie Regina Keil-Sagawe, traductrice très connue, pour sa lecture et ses conseils.
in Paris 2023