wie werden wir uns erinnern?
Vögel waren seine Leidenschaft:
Der Köthener Johann Friedrich Naumann (1780-1857) war einer der ersten systematischen Vogelkundler der Welt. Auf seine beeindruckende Sammlung reagieren Barbara Schnabel und el.doelle mit künstlerischen Mitteln: Wie lässt sich in Zeiten der Digitalisierung erinnern? Lässt sich mit der Kunst ein Gedächtnis bedrohter Arten erstellen? Wolfgang Siano begleitet die Arbeit des Berliner Künstlerpaars mit einem Essay.
Barbara Schnabel und el.doelle
Barbara Schnabel, 1966 in Berlin geboren, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, bevor sie 1987 nach West-Berlin ausreiste. Ihre Arbeiten befinden sich u.a. in der Fotografischen Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin. el.doelle, geboren 1958 in Berlin, studier- te Plastik bei Prof. Wieland Förster. Längere Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Mumbai, Lissabon, Paris und Kairo.
Von zentraler Bedeutung in ihrer künstlerischen Arbeit ist die Auseinander- setzung mit den Themen Vergänglichkeit, Erinnerung und die Frage nach dem Gedächtnis der Dinge. Das Ausstellungsprojekt westgreussen – für immer fort und ganz vergangen, die erste gemeinsame Arbeit des Künst- lerpaares, wurde 2012 im Haus am Lützowplatz (Berlin) und anderen Orten gezeigt. Dazu entwickelten sie in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Tanja Langer das literarische Fotobuch Das Haus, (LangenMüller Verlag). Für ihr Projekt remember me und die Umsetzung als künstlerische Inter- vention in der ornithologischen Sammlung des Naumann-Museums Köthen erhielten sie 2016 ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt.
Wolfgang Siano
Wolfgang Siano, 1948 geboren in Lingen/Ems, lebt seit 1971 in Berlin. Als Kunsthistoriker lehrte er an der HdK (UdK) Berlin, der Filmhochschule Kon- rad Wolf (Babelsberg) und an der Potsdam School of Architecture. Er veröf- fentlichte in Katalogen und kuratierte Ausstellungen in Berlin, Deutschland, Frankreich. Zu seinen Hauptthemen gehören Fragen wie „Wie kommt die Kunst in die Kunst?“, „Wie lässt sich in Zeiten der Globalisierung verbindlich über Kunst sprechen?“ und „Was ist das Verhältnis zwischen Material und Subjektivität?“.
in der Reihe bübül art books
stellen wir ungewöhnliche Künstlerprojekte zum Entdecken vor, mit begleitenden Essays.