Ein Sommer auf dem Land, der letzte der Kindheit vielleicht: Die Erzählerin registriert Dinge, die sich zwischen ihrer Mutter und den Männern ereignen, die sie nicht deuten kann. Und sie erlebt, wie ihre Mutter Partei ergreift für Udo, den Sonderling, den Außenseiter.Wiebke Edens Beobachtungen sind fein, sie fängt das Unausgesprochene in kleinen Gesten ein, Gesten, die die Erzählerin, selbst an der Schwelle zwischen Kindheit und Pubertät, sonderbar und doch für gegeben aufnimmt. Wiebke Eden lässt durch ihre besondere Sprache Dinge des Alltags leuchten, wenn die Mutter etwa Marmelade einkocht oder ein Paar Porzellanhunde auf dem Flohmarkt in die Hand nimmt ...  

Wiebke Eden entfaltet ein Klima, das man sonst eher aus amerikanischen Erzählungen und Romanen kennt, von Carson McCullers oder Willa Cather, in der Art, wie sie die dörflichen Strukturen, die Hitze und Einsamkeit der Landschaft zur Sprache bringt.