Die Erzählung

Eine junge Frau geht in Teheran ins Kino, verfolgt von einer geheimnisvollen Gestalt in Schwarz, um Filme  des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda zu sehen und etwas über Geschichte zu lernen. Die Gesatlt in Schwarz nimmt wechselnde Identitäten an, sie wird zur "stummen" Gegenstimme der Erzählerin, sie erinnert sie auch an die Dichterin Forugh Farrokhzad (1934-1967), einer Ikone subjektiver Dichtung, die als eine der ersten einer weiblichen Schreibweise im Iran große Bedeutung hat. Ein Held aus Wajdas Film steigt von der Leinwand, und am Ende fragt man sich, wo man sich eigentlich befindet...

Das vielschichtige Traumspiel zwischen Wirklichkeit, Gedanken und Phantasie, das die in Teheran bekannte Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin Pajand Soleymani entwirft, wird zu einer modernen Parabel über die Frage, was geistige Freiheit heute überhaupt bedeuten kann.

Nuschin Mameghanian-Prenzlow hat die Autorin für uns entdeckt und aus dem Persischen ins Deutsche übertragen. 

Barbara Schnabels urbane Kinofotografien greifen die Melancholie der Erzählung auf, die zugleich voller hintersinnigem Humor steckt. 

Die Schriftstellerin Pajand Soleymani

Pajand Soleymani, 1981 in Teheran geboren, studierte englische Literatur und Linguistik. Die Schauspielerin, Performerin und Autorin gewann 2010 beim Parin Fes­ tival den Preis für das beste Stück in Iran, ebenso 2011 für For you who is standing over there, alone; bekannt wurde auch ihr Stück The date of my last painting (2014). Sie publizierte Gedichte, Theaterstücke und Ge­schichten, darunter Bitan / Without Body (Verlag Afraz). Sie folgte Einladungen nach Paris und Berlin und ist Mit­ herausgeberin des Theatermagazins Payam Charsoo. http://pajandsoleymani.com

Die Übersetzerin Nuschin Mameghanian-Prenzlow

Nuschin Mameghanian-Prenzlow wuchs zweisprachig in Teheran und Berlin auf. Sie lehrte viele Jahre am Institut für Iranistik der FU Berlin, vor allem moderne Literatur von Autorinnen. Sie konzipiert interkulturelle Festivals mit wie Last Call for Sheherazade, gibt Work­shops zu interkulturellen Verständnis, sie übersetzt Theaterstücke und Filme wie Asghar Farhadis About Elly (2011) und veröffentlicht Texte zur Kunst, u.a. zu Shirin Neshat. Die mehrsprachige Kulturvermittlerin (außer Farsi udn Deutsch auch Englisch, Griechisch, etc.) ist auch für das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut tätig.

http://www.mameghanian.eu

Die Fotografin Barbara Schnabel

Barbara Schnabel, 1966 in Berlin geboren, studierte Fotografie in Leipzig; ihre Arbeiten, oft zu Vergänglich­keit und Erinnerung, befinden sich in der Fotografischen Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin u.a.. und wurden in ganz Deutschland gezeigt und ausgezeich­net, u.a. "westgreußen - für immer fort und ganz verganegen" (mit el.doelle); zuletzt für die Intervention remember me (2016, mit el.doelle) in der ornithologischen Sammlung des Naumann­ Museums Koethen. Sie stellte in Lüneburg 2018 aus, im Projekt "Das Haus der Erinnerung". Ihre Arbeiten wurden von verschiedenen bedeutenden Archiven angekauft.