Stille Leben
Die Künstlerin Ulrike Dornis gewinnt dem Genre des Stillebens ganz neue Facetten ab. Mit einem augenzwinkernden, dabei durchaus ernst gemeintem Bezug auf die Kunstgeschichte, erhebt sie Gegenstände des heutigen Alltags zu Momentaufnahmen, die zunächst wie Polaroids oder Tagebuchskizzen wirken, leicht hingeworfen, doch genau festgehalten. Auf einen zweiten Blick aber erschließen sich ihre BHs, Söckchen, Tassen oder Handschuhe als eine Meditation über die vergänglichkeit, wie sie auch das klassischen Stilllleben zum Thema hatte, oder über das, was Laotse das Leere nannte: ein Gefäß für die Fülle.
Ulrike Dornis
Ulrike Dornis 1966 in Leipzig geboren, stand nach Abschluss ihrer Schulbildung mit 16 Jahren als Stukkateurslehrling in 20 m Höhe auf einem Baugerüst. Nach der Lehre fuhr
sie als Kassiererin mit dem Zirkus Berolina durch die ostdeutschen Lande (Südturnee durch Thüringen und Vogtland, Nordtournee von Wittenberge bis Stralsund). An der HGB Leipzig studierte sie später Malerei, bei Prof. Arno Rink machte sie ihr Diplom und wurde auch Meisterschülerin bei ihm. Zwei Jahre lang war Kairo ihr Zuhause. In Khartoum, Sudan, lehrte sie Drucktechniken. Von 1995 bis 1999 lebte und arbeitete sie wiederholt in Chicago, jedoch nie länger als 3 Monate am Stück. Seit sie nur noch per Kreuzverhör in die USA einreisen darf, fährt sie seltener dorthin und wohnt seit dem Jahr 2000 sehr gern in Berlin.
Einzelausstellungen Kunstverein Grimma, Allgemeiner Konsumverein Braunschweig e.V., Kunstverein Brühl, ACC Galerie Weimar Gruppenausstellung Museum Junge Kunst, Frankfurt/ Oder, Halle 14, Leipziger Baumwollspinnerei, Palais Liechtenstein, Feldkirch, AT, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. Ihre Arbeiten befinden sich u.a. in den Kunstsammlungen Sachsen in Dresden
bübül art book no. 5 - zum Roman "Die Schatten eines Jahres" von Wiebke Eden
Im Roman von Wiebke Eden finden sich einige der Stillleben von Ulrike Dornis - begleitend zum Roman, um die Künstlerin besser kennenzulernen - gibt es das bübül art book.
Aktuell ist eine Ausstellung dazu im Café Genüsslich in Pankow zu sehen, bis Ende Oktober.
Texte
zu den Stillen Leben verfasste Wolfgang Siano eine kunsthistorische Betrachtung und Tanja Langer Gedichte und assoziative Texte.