Die Künstlerin Ulrike Dornis
setzt sich seit einigen Jahren intensiv mit biblischen und mythologischen Figuren in der bildenden Kunst auseinander. Sie nimmt sich die großen Arbeiten von Artemisia Gentileschi, Caravaggio, Veit Stoß, Rubens, Rembrandt u.a. vor und inszeniert sie nach - und zwar durchgängig mit weiblichen Modellen in den "Hauptrollen".
Die Künstlerin entdeckt dabei vor allem die Gesten, die Bewegungen der Hände, die Mimik neu. In diesem Buch führt sie die Arbeiten zu diesen Themenblöcken mit den großen "Nachstellungen" zusammen; vorausgehende Werkblöcke wie die Beobachtung von Arbeiterinnen für "Fleißige Frauen" oder ihre Porträts und janusköpfigen Doppelporträts lenken den Blick auf zeitgenössische Formen des Figurativen, das sich mit künstlerischen Traditionen produktiv ins Gespräch bringt, ohne sich mit der Vergangenheit zu "belasten". Ein unerschrockenes Vorgehen bringt dabei ganz eigene Aspekte zum Vorschein, wirft neue Fragen auf: Wer deutet die Geschichte wie? Was geschieht, wenn männliche Rollenbilder plötzlich von Frauen sichtbar gemacht werden?
Ulrike Dornis gewinnt altbekannten Figuren wie Judith, Dalila, Abraham oder Isaak ebenso dramatische Momente ab - wie Frauen, die "einfache" Verrichtungen ausführen.
Die Betrachtenden erhalten so die Möglichkeiten, Linien in der künstlerischen Arbeit zu verfolgen und zusammenzusehen.
Jörg Restorff und Martin Steffens beleuchten verschiedene Aspekte dieser Neuinterpretationen in ihren kunsthistorischen Texten, Wolfgang Siano begleitete die Künstlerin mit konzeptionellen Überlegungen bei der Erstellung dieses Buchs.
Joanna und Heleen proben für Jakob ringt mit dem Engel nach Rubens

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