Die bildende Künstlerin Ina Abuschenko-Matwejewa schuf in ihrem Werk "Schattenmänner" fiktive Portraits von Patienten der forensischen Psychiatrie. Inspiriert von ihrer eigenen Arbeit als Kunsttherapeutin in diesem Bereich, verdichtet sie hier ihre Begegnungen zu existenziellen Porträts, die viele Fragen aufwerfen.
In meinem Liederzyklus "Die Kriminellen der Frau A." habe ich die Begegnung mit diesen Bildern - nach intensiven Gesprächen mit der Künstlerin und eigener Recherche - in die Form des Liedes gebracht. Das Ungesagte hat in der Musik einen eigenen Raum, er schien mir wie geschaffen dafür.
Der vertonte Liederzyklus steht nun in engem Zusammenhang mit dem Opernprojekt "Ovartaci-crazy, queer & loveable" über den dänischen Künstler Ovartaci, das ich mit den KomponistInnen der Berliner Atonale e.V. verfolge und zu dem wir bereits einige Konzerte veranstaltet haben, die sich mit dem Thema Psychiatrie-Kunst-Musik auseinandersetzen: https://tanjalanger.de/werke/ovartaci-opernprojekt/
Am 10. und 11. Januar 2017 werden wir den ersten Teil des Zyklus - "Feuer" - zusammen mit ersten Szenen der Ovartaci-Oper in der Werkstatt der Deutschen Oper (im Schillertheater) in Berlin aufführen.
Feuer
"Wer fragte Isaak?" - vertont von Thomas Hennig http://www.thomas-hennig.com
"Feuerkopf" - vertont von Gabriel Iranyi http://www.gabrieliranyi.de
"Tigermann" - vertont von Samuel Tramin http://www.samuel-tramin.com
Im Mai 2017 wird der Zyklus zusammen mit ersten Szenen der Ovartaci-Oper in Aarhus (Kulturhauptstadt Europa) aufgeführt.
Der zweite Teil des Zyklus - "Wasser" - steht noch aus.