OVARTACI - crazy, queer and loveable
Eine Oper für 13 Komponist*Innen der Atonale e.V. Berlin
Libretto: Tanja Langer
Die Oper Ovartaci - crazy, queer & loveable ist inspiriert von Werk und Leben des dänischen Künstlers Louis Marcussen (1894-1985), der 56 Jahre seines Lebens in psychiatrischen Einrichtungen verbrachte. Er hatte das Glück, dass die behandelnden Ärzte ihm gestatteten, künstlerisch tätig zu werden, sein Werk fand noch zu Lebzeiten Anerkennung. Marcussen gab sich selbst den Namen Ovartaci, frei nach dem jütländischen Wort „Overtossi“: „Ober-Idiot“. Seine Arbeiten sind heute in einem eigenen Museum in Aarhus zu besichtigen: eigenwillige Fabelwesen, halb Mensch, halb Tier, aus Pappmaché und Sardinenbüchsen, Pfeifenhalter aus Zahnpastatuben, Gemälde und Flugobjekte. Er kreierte Wörterbücher für eine künftige Weltsprache (Chinesisch) und erfand sich ein Universum aus Spielgefährten. Was ihn darüber hinaus zu einer faszinierenden Gestalt macht, ist sein dringlicher Wunsch, eine Frau zu sein; wiederholt versuchte er sich selbst zu kastrieren, was ihm schließlich gelang und dazu führte, dass der dänische Chirurg Dr. Barfood bei ihm im Alter von 63 die Geschlechtsumwandlung vollzog.
Zur szenischen Voraufführung von Szenen aus Ovartaci : Harald Asel im rbb, Januar 2017
(...) Dann erleben wir wieder verdichtete, ekstatische Phasen, in denen Wortwiederholungen und musikalische Floskeln eine Parallelwelt erschaffen. (…) seit einigen Konzerten, u.a. in der Berliner Charité, versucht das Team auszuloten, wie die verschiedenen Tonsprachen sich miteinander verzahnen lassen. Wir Zuhörerinnen und Zuhörer sind (…) also Zeugen eines work in progress, eines Werkes, das sich nicht mit imperialer Geste über die Biographie eines Gefährdeten hermacht, sondern sich ihr fragend, fragmentarisch und fragil nähert.
Anerkennung
fand Ovartaci bei bedeutenden Künstlern wie Asger Jorn https://de.wikipedia.org/wiki/Asger_Jorn, Jean Dubuffet https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Dubuffet und Per Kirkeby https://de.wikipedia.org/wiki/Per_Kirkeby, der sogar ein neues Gebäude des Ovartaci-Museums in Aarhus entworfen hat.
Die Gruppe von Berliner KomponistInnen Atonale e.V.
Zur Atonale e.V. gehören 13 namhafte, mit Preisen ausgezeichnete KomponistInnen der Neuen Musik. Für einige von ihnen hat Tanja Langer bereits Texte zur Vertonung geschrieben, u.a. die Oper Kleist für Rainer Rubbert (UA 2008), ebenso für ihn den Liederzyklus Künstlerinnen (UA 2010 ff.), für Samuel Tramin Kopf unter (UA 2016) sowie Tigermann aus dem Zyklus Die Krimininellen der Frau A. (UA 2016). http://www.atonale-berlin.de
Samuel Tramin / Martin Schneuing initiierte das Projekt zusammen mit Tanja Langer, Martin Daske und Rainer Rubbert (beide Leiter der Neue Musik Reihe "Unerhörte Musik" in Berlin) bilden mit den beiden das Team der künstlerischen wie organisatorischen Leitung.
Am 15.6.2018 um 20 Uhr in der Neuen Werkstatt der Staatsoper Unter den Linden!
die fast vollständigen Szenen der Oper in einer konzertanten Aufführung: https://www.staatsoper-berlin.de/de/veranstaltungen/berliner-atonale-ii.193/#event-768
siehe bitte bei den Veranstaltungen auf dieser Website!https://tanjalanger.de/events/ovartaci-konzert/
Besetzung:
Ramina Abdulla-Zade Sopran | Claudia Herr Mezzosopran
Thorbjörn Björnsson Bariton
Ulrike Brand Violoncello | Sabrina Ma Percussion
Martin Schneuing Klavier Martin Daske Elektronik
Was bisher geschah, auf dem Weg zur Oper "Ovartaci - crazy, queer & loveable":
Die Kriminellen der Frau A. - Auf dem Weg zu Ovartaci
Der Zyklus Die Kriminellen der Frau A. wurde inspiriert von der Bilderreihe "Schattenmänner" der Künstlerin Ina Abuschenko-Matwejewa, die Patienten der forensischen Psychiatrie porträtierte: https://tanjalanger.de/werke/die-kriminellen-der-frau-a-/
Am 11. und 12. Januar 2017: Die Kriminellen der Frau A. - Auf dem Weg zu Ovartaci in der Werkstatt der Staatsoper Berlin (im Schillertheater)
An zwei Abenden werden der Zyklus Die Kriminellen der Frau A. sowie ersten Szenen (Arien, Duette) der entstehenden Oper mit der Atonale e.V. in der Staatsoper Werkstatt im Schillertheater in Berlin aufgeführt. Wir danken der Staatsoper Berlin, insbesondere der Werkstatt unter der Leitung von Isabel Ostermann sowie Roman Reeger sehr herzlich für die schöne Kooperation.
Dank
an alle UnterstützerInnen unseres Crowdfunding bei der Plattform startnext (www.starnext/Ovartaci.com): Dank eurer Großzügigkeit sind die Honorare für unsere MusikerInnen und SängerInnen gesichert!
Es singen und spielen:
Claudia Herr (Mezzosopran), Ramina Abdulla-zadé (Sopran), Thorbjörn Björnsson und Manuel Nickert (Bariton).
Ulrike Brand (Cello), Alexandros Giovanos (Percussion), Martin Schneuing (Klavier), Martin Daske (Elektronik).
Dirigat: Thomas Hennig
UA / Kompositionen von
Charlotte Seither, Rainer Rubbert, Martin Daske, Eres Holz, Gabriel Iranyi, Susanne Stelzenbach, Mayako Kubo, Stefan Lienenkämper, Samuel Tramin, Thomas Hennig, Helmut Zapf, als Gast: Irini Amargianaki.
Programm:
Irini Amargianaki: Tunk die Feder in die Tinte – Lied für Barbara Suckfüll (2016) für Bariton und Schlagzeug
Zyklus Die Kriminellen der Frau A.
inspiriert von den Bildern der Künstlerin Ina Abuschenko-Matwejewa
Thomas Hennig: Wer fragte Isaak? (2016)
für Bariton und Percussion
Gabriel Iranyi: Feuerkopf (2016) UA
für Sopran und sprechende Violoncellistin
Samuel Tramin: Tigermann (2016)
für Mezzosopran und Klavier
Szenen aus der Oper Ovartaci – crazy, queer & loveable
Rainer Rubbert: Ovartaci als Heizer im Frachtdampfer hört Stimmen (2016) UA für Bariton, Percussion und Klavier
PAUSE
Eres Holz: Der Gang des Psychiaters durch den Klinikflur/Transmigration (2006) für Elektronik
Gabriel Iranyi: Er ist zweifelsohne unser interessantester Patient (2016) UA für Mezzosopran und Violoncello
Martin Daske: Get it over – Smoking with the Chinese Man (2016) UA
für Bariton, zwei Sängerinnen, Klavier, Violoncello und Elektronik
Mayako Kubo: Puma, Blume, Schmetterling / 64 times I was born (2016) UA für Bariton, zwei Sängerinnen und Percussion
Charlotte Seither: Wanting to fly I (2016)
für Sopran, Violoncello und Percussion
Helmut Zapf: Heiß ist das Blut, kalt ist der Stahl (2016) UA für Bariton, Violoncello und Klavier
Susanne Stelzenbach: Liebe (2016) UA
für Bariton, Sopran, Klavier und Percussion
Stefan Lienenkämper: Sleep well, my love (2016) – Ovartaci und seine »Pferdefrauen« UA
für Bariton, zwei Sängerinnen, Steine und Elektronik
Moderation: Tanja Langer
"Fragend, fragmentarisch und fragil" lobte Harald Asel auf Info-Radio am 12.1.2017 unseren Konzertabend "Auf dem Weg zu Ovartaci" (siehe unten / Verweise)
Unterstützung / Weiterentwicklung des Projekts
Ovartaci - crazy, queer & loveable ist ein Langzeitprojekt.
Die Entwicklung in kleineren Schritten ermöglicht uns, verschiedenste Auftritte flexibel zu gestalten:
- als gesamte Gruppe mit 7-8 InterpretInnen plus Moderation von Tanja Langer oder als kleinere Konfiguration zu dritt oder viert können wir Ihnen unser Projekt präsentieren, im Ganzen oder mit einzelnen Szenen - Auf dem Weg zu Ovartaci. Dazu oder auch getrennt davon Lieder aus dem Zyklus Die Kriminellen der Frau A. Unser Ensemble besteht aus ausgezeichneten SolistInnen, udn wir können uns vom großen Auftritt bis zum Hauskonzert auf unterschiedlichste Formen einstellen.
Es ist auch möglich, einzelne Lieder oder Szenen mit einer Lesung von Tanja Langer zu kombinieren, z.B. aus dem Roman Der Maler Munch https://tanjalanger.de/werke/der-maler-munch/, je nach Wunsch.
Wenn Sie Interesse daran haben, kontaktieren Sie uns über post@tanjalanger.de Stichwort Ovartaci oder über den Mailkontakt auf dieser Website.
Eine Oper zu entwickeln, bedeutet zeitintensive Arbeit: schreiben, komponieren, proben, auftreten. Wir bieten mit unserem Projekt einen künstlerischen Beitrag zur gesellschaftlichen Reflektion. Nicht jeder Schritt dabei erfährt eine öffentliche Förderung, doch alle Beteiligten leben von der Kunst, ihrem Können.
Wenn Sie unser Projekt wichtig finden und gern unterstützen möchten, freuen wir uns jederzeit sehr über Ihren support.
Die Atonale e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und kann Ihnen entsprechend eine Spendenbescheinigung ausstellen. Unter dem Stichwort "Ovartaci" sind Einzahlungen jederzeit möglich; gern nennen wir Sie, wenn Sie es möchten, namentlich auf unseren Websites und in den nächsten Programmheften.
Konto Atonale e.V.: DE 48 1005 0000 0190 3665 40 Berliner Sparkasse
Möchten Sie als Sponsor mit einer größeren Summe auftreten, bieten wir Ihnen als "goody" Hauskonzerte, Lesungen, die Platzierung Ihres Logos etc. an. Bitte sprechen Sie uns an.
Die Arbeit an der Oper wird von Vorkonzerten begleitet und vom Ovartaci Museum Aarhus unterstützt, wo zwei
Konzerte am 9. (im Museum) und 10. Mai 2017 (in der Universität VIA) stattfinden: Aarhus ist im kommenden Jahr Kulturhauptstadt Europas!
Ein weiteres Konzert ist in Holstebro, Dänemark, in Planung, im August 2017
(Siehe auch Vorkonzerte bei Veranstaltungen und pdf Postkarte.)